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Regelwerk
MUNICHPOKER
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1. Hausregeln
Entscheidungsfindung
 

1. Die Turnierleitung behält sich das Recht vor, im Sinne der Fairness Entscheidungen zu treffen, die sogar zu einem anderen Ergebnis führen können als bei einer strikten Auslegung der Regeln.


2. Die Entscheidungen der zuständigen Aufsichtsperson sind bindend.

3. Der Zeitpunkt, um auf einen Fehler oder eine Irregularität hinzuweisen ist im Moment seines Auftretens. Eine Verzögerung kann die Entscheidung beeinflussen.

4. Falls eine unkorrekte Regelinterpretation oder Entscheidung nicht willentlich durch einen Angestellten erfolgt, übernimmt dir Turnierleitung keine Haftung.

5. Mit dem ersten Mischen der Karten beginnt eine neue Hand.

Eine Blind-Erhöhung findet vor dem ersten Mischen statt.

6. Wenn ein Pot falsch ausgegeben wurde und mit anderen Chips außerhalb des Pots vermischt wurde, wird der Pot neu berechnet, im Zweifel entscheidet die Turnierleitung über die Höhe des Pots.

7. Die Turnierleitung ist berechtigt, das Fehlverhalten eines Spielers mit einer angemessenen Zeitstrafe zu bestrafen. Im Wiederholungsfall oder bei besonders schwerem Fehlverhalten kann die Turnierleitung einen Spieler disqualifizieren.

 

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Ablauf

1. Die Turnierleitung entscheidet über Beginn und Ende jedes Spiels.


2. Tischgebühren werden im Voraus bezahlt.

3. Bargeld ist am Tisch nicht erlaubt.

4. Chips und Karten müssen sichtbar sein und dürfen vom Tisch nicht entfernt werden, ebenso wenig dürfen sie die Tischkante nicht überschreiten.

Jeder Spieler ist dazu verpflichtet, alle seine Chips offen für die anderen Mitspieler darzulegen, besonders die höherwertigen Chips.

5. Ein Spieler spielt für sich allein und darf keine Hilfestellung jeglicher Art, auch nicht von außen, beanspruchen.

6. Keinem Spieler ist es gestattet, mit den Chips eines anderen Spielers zu spielen. Das Verschenken von Chips führt zur Disqualifikation beider Spieler.

7. Nur nach Anmeldung darf an einem Tisch Platz genommen werden.


8. Die Blinds eines abwesenden Spielers werden vom Dealer gesetzt.

9. At Your Seat – Der Spieler muss seinen Platz am Tisch spätestens dann eingenommen haben, wenn der Dealer dem Button die letzte Karte gegeben hat. Sitzt der Spieler nach Ende des Kartengebens nicht auf seinem Platz, nimmt der Dealer die Karten des Spielers sofort aus dem Spiel.
Als “At Your Seat” gilt, wer sich in Reichweite seines Sitzplatzes aufhält. Im Zweifelsfall entscheidet das Floor-Personals bindend.

10. Action Pending – Ist ein Spieler All-in, sollte er am Tisch bleiben und sich weder unter das Publikum mischen noch im Raum umhergehen usw.
Verlässt ein Spieler den Tisch, solange er aktiv an einer Hand teilnimmt, kann dies eine Strafe nach sich ziehen.

11. Colour-Up – Das Umtauschen von Chips mit niedrigem Nennwert in einen höheren Nennwert, um die Chipmenge zu reduzieren. Die Turniermitarbeiter können nach eigenem Ermessen zu jeder Zeit bei jedem Spieler ein Colour-up durchführen. Der Spieler hat das Recht, beim Colour-up persönlich anwesend
zu sein.

12. Pot-Absprachen sind nicht erlaubt. Beispiel: Ist ein Spieler All In und zwei andere können noch setzen, dürfen diese beiden Spieler nicht verabreden, bis zum Ende
zu checken.

13. Es ist nicht erlaubt, die abgelegten Karten oder diese im Stapel anzuschauen.

14. Nach einem beendeten Spiel darf der Dealer nicht zeigen, welche Karte als nächstes folgen würde. Ausnahmen darf der Dealer entscheiden, wenn alle Spieler einverstanden sind.

15.Von einem Spieler wird erwartet, dass er aufmerksam ist und das Spiel nicht unnötig verzögert. Andere Tätigkeiten am Tisch sind nicht erlaubt.

16. Calling for Clock – Sobald eine angemessene Zeitspanne vorüber ist, kann der Spieler mehr Zeit beantragen. Nachdem ein Floor-Mitarbeiter den Antrag geprüft hat, erhält der Spieler eine ganze Minute Bedenkzeit. Diese Minute besteht aus einem Zeitlimit von 50 Sekunden. Falls der Spieler danach immer noch nicht gehandelt hat, folgt ein zehnsekündiger Countdown. Falls ein Spieler bis zum Ende des Countdowns nicht agiert hat, wird seine Hand für ungültig erklärt.
Die Turnier-Supervisor haben das Recht, die Zeit zu verkürzen,
wenn sie der Meinung sind, der Spieler würde das Spiel absichtlich verzögern. Jeder Spieler, der das Spiel absichtlich verzögert, kann bestraft werden.

17. Zuschauer dürfen nicht am Tisch sitzen und halten einen Mindestabstand von einem Meter zum Tisch.

18. Während eines Spieles ist das Sprechen in einer Fremdsprache nicht erlaubt. Gestattet sind nur bayrisch, deutsch und englisch.

 

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Sitzordnung

 

1. Der Spieler muss persönlich anwesend sein. Es darf kein Vertreter spielen.

2. Es gehört zu den Pflichten des Spielers, sich in der Spielzone aufzuhalten und auf den Start seines Tisches zu achten.

3. Ein Spieler darf nicht gleichzeitig an zwei Tischen spielen.


4. Die Turnierleitung behält sich das Recht vor, zwei Spieler in bestimmten Fällen nicht am gleichen Tisch spielen zu lassen (Ehepartner, Verwandte, Geschäftskollegen, ect).

5. Die Sitzposition eines Spielers wird von der Turnierleitung nach einem Zufallssystem festgelegt.

6. Sollte dies nicht der Fall sein, wird zu Beginn eines Spiels von jedem Spieler eine Karte gezogen. Die Karte mit dem höchsten Rang legt die Position des Buttons fest.

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Rauchen

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1. Rauchen jeglicher Art ist an den Pokertischen verboten. Hierzu zählen ebenfalls jegliche Varianten von E-Zigaretten, E-Shishas o.ä., auch wenn von der Lokalität erlaubt.

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2. Turnierregeln

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1. Floorentscheidungen
Das Turnierpersonal muss bei allen Entscheidungen jederzeit die höchste Priorität auf Turnierintegrität und der Fairness gegenüber den beteiligten Spielern gewähren. Unter besonderen Umständen ist deshalb das Fairnessprinzip über eine technische Auslegung des Regelwerkes zu stellen. Abschließende Entscheidungen des Turnierpersonals sind endgültig und nicht anfechtbar.


2. Spielerverantwortung
Die Spieler sind verantwortlich für:
Die Verifizierung ihrer Registrierungsdaten sowie ihrer Platzvergabe, das Schützen ihrer Hand, die klare Mitteilung ihrer Absichten, das Verfolgen der Aktion am Tisch, die Handlung in richtiger Reihenfolge, die Verteidigung ihres Handlungsrechts, das sichtbare Halten ihrer Karten, die korrekte Stapelweise der Spielchips, das Verbleiben einer „Live Hand“ am Tisch, die Meldung bei einem festgestellten Fehler, das Wechseln des Tisches ohne Umwege, das nicht Zeigen der Karten, das Kennen und Befolgen der Regeln, die Etikette und ihren Beitrag für ein insgesamt geordnetes Turnier.

3. Offizielle Terminologie
Die offizielle englische Setzterminologie ist einfach, eindeutig und vollständig. BET, RAISE, CALL, FOLD, CHECK, ALL IN, POT (nur bei Pot-Limit Varianten zulässig). Der Spieler trägt das Risiko, wenn er andere Terminologien benutzt, welche möglicherweise zu Entscheidungen des Turnierpersonals führen, die der Spieler nicht wollte. Es liegt einzig in der Verantwortung des jeweiligen Spielers seine Aktionen anzuzeigen.


4. Elektronische Geräte und Telekommunikation
Das Telefonieren, Senden von SMS und jede andere Art technischer Kommunikation ist während der Spieler in einer Hand ist, nicht erlaubt.


5. Offizielle Sprache am Tisch
Die offiziellen Sprachen deutsch, bayrisch und englisch.


6. Platzauslosung
Für Turniere und Qualifikationsturniere erfolgt die Platzvergabe nach dem Zufallsprinzip. Ein Spieler, der sein Turnier mit dem korrekten Anfangsstack auf einem falschen Platz beginnt, ist umgehend mit seinem aktuellen Chipstand an seinen richtigen Platz umzusetzen.


7. Nachrücker, verspätete Anmeldung und Re-Entries
Nachrücker, Spätanmelder sowie Re-Entryspieler starten mit dem vollen Stack.


8. Spieler mit körperlichen Einschränkungen
Spielern mit körperlichen Einschränkungen wird, soweit wie möglich, entgegengekommen.


9. Auflösung von Turniertischen

Spieler, die von einem aufgelösten Tisch kommen, erhalten sofort die Rechte und Pflichten der Position an ihrem neu zugewiesenen Tisch. Sie können jeden Platz erhalten inklusive den Big Blind, Small, Blind oder den Button. Sie erhalten allerdings keine Karten auf der Position zwischen Small Blind und Button.


10. Tischausgleich (Table Balance)
In Flop- und gemischten Spielformen wird beim Spielerausgleich, der Spieler, der als Nächster den Big Blind erhielte, an die jeweils schlechteste Position gesetzt. Die schlechteste Position ist allerdings niemals der Small Blind.


11. Anzahl der Spieler am Finaltisch
Der Finaltisch hat die Spieleranzahl an einem vollen Tisch des Events. Die maximale Anzahl der Spieler am Finaltisch ist zehn.

 

12. Deklaration, Karten entscheiden beim Showdown
Die Ermittlung des Gewinners wird allein über die Karten entschieden. Mündliche Aussagen zum Kartenwert oder dem Wert der gespielten Hand sind nicht verbindlich, allerdings kann ein Spieler bei absichtlich falscher Deklaration bestraft werden. Jeder Spieler, ob in der Hand oder nicht, soll sich melden, falls er denkt, einen Fehler entdeckt zu haben.


13. Aufdecken der Karten und vernichten der gewinnenden Hand
A) Beim Showdown soll ein Spieler alle Karten aufdecken, d.h. beide Karten im Hold‘em, alle vier Karten im Omaha. Eine aufgedeckte Gewinnerhand kann vom Dealer nicht vernichtet werden.
B) Wenn ein Spieler nicht alle Karten umdreht und die Karten in den Muck wirft, weil er denkt, er hat gewonnen, dann macht er dies auf eigenes Risiko. Ist die Hand nicht vollständig identifizierbar, dann obliegt die Entscheidung dem Floorman, ob das, was von der Hand gezeigt wurde, reicht, um die Hand zu gewinnen.


14. Live Cards beim Showdown
Ein geschlossenes Wegwerfen der Karten über die Bet-Line vernichtet automatisch die Hand wenn der Dealer sie gemackt hat.


15. Aufdecken der Karten beim All In
Alle Karten werden aufgedeckt, sobald ein Spieler All In ist und es keine weitere Aktion mehr geben kann.


16. Reihenfolge beim Aufdecken der Karten
Gibt es einen Showdown, ohne dass ein Spieler All In ist und werden die Karten nicht spontan umgedreht, es muss der Spieler, der die letzte aktive Aktion in der Setzrunde getätigt hat, seine Karten als Erster umdrehen. Wenn es keine aktive Aktion in der letzten Setzrunde gab, muss der Spieler links des Buttons als Erster seine Karten zeigen. Dann geht es im Uhrzeigersinn weiter zu den folgenden in der Hand aktiven Spielern. Ein Spieler kann seine Hand im Showdown wegwerfen.

 

17. Beim Showdown das Board spielen
Ein Spieler, der beim Showdown das Board spielen will, muss alle eigenen Karten zeigen, um einen Anteil am Pot zu bekommen.

 

18. Das Recht, eine Hand zu sehen
Sollte nach Aufforderung des Dealers zum Showdown nur noch ein Spieler Anspruch auf den Pot erheben, gewinnt dieser ohne die Karten zeigen zu müssen. Bei Verdacht auf Zusammenspiel können alle Hände vom Floorman eingesehen werden.


19. Zuteilung des übriggebliebenen Chips

Ein übriggebliebener Chip wird bei Teilung in die kleinstmögliche Denomination aufgeteilt und geht an den Spieler welcher in der Setzreihenfolge am nächsten am Button sitzt.


20. Side Pots
Jeder Side Pot wird getrennt vom Hauptpot positioniert.


21. Angefochtene Pots
Das Recht eine Hand anzufechten erlischt sobald eine neue Hand beginnt.


22. Nächste Hand und neue Limitstufe
Wenn in einer Limitstufe die Zeit abgelaufen ist, wird durch die Turnierleitung oder durch die Dealer das neue Limit annonciert, das ab der nächsten Hand gültig ist. Eine neue Hand beginnt mit dem „Riffle-Shuffle“, oder, wenn eine Mischmaschine benutzt wird, mit dem Drücken der Taste, welche den Kartenschacht öffnet.


23. COLOR-UP
Das Umtauschen von Chips mit niedrigem Nennwert in einen höheren Nennwert, um die Chipmenge zu reduzieren. Die Turniermitarbeiter können nach eigenem Ermessen zu jeder Zeit bei jedem Spieler ein Color-up durchführen. Der Spieler hat das Recht, beim Color-up persönlich anwesend zu sein.


24. Karten und Chips im Spiel müssen sichtbar und zählbar sein, spontanes COLOR-UP
Um allen Spielern jederzeit die Möglichkeit zu geben, die Chips der Mitspieler sehen und abzählen zu können, sollten die Chips in übersichtlichen Stacks aufgestellt sein. Dabei müssen die Spieler die höherwertigen Chips jederzeit sichtbar und erkennbar (vor sich) aufstellen. Dem Floorman ist es erlaubt die Chips auf Anzahl und Chipwert zu überprüfen. Die Karten der Spieler müssen jederzeit und für jede Person am Tisch sichtbar sein.


25. Wechsel des Kartensatzes (-deck)
Ein Wechsel des Kartensatzes erfolgt nur auf Anforderung des Dealers oder entsprechend der Vorgaben des Floorman. Jeder Spieler muss den Dealer auf Kartenmarker hinweisen.


26. RE-BUYS
Ein Spieler im Turnier darf keine Hand aussetzen. Annonciert ein Spieler einen
RE-BUY vor dem Beginn einer neuen Hand sind seine Chips ggf. entsprechend nachzuzahlen und er ist verpflichtet den RE-BUY in jedem Fall zu tätigen.


27. Zeitnahme beantragen
Nachdem eine annehmbare Zeit (2 -3 Minuten) für die Entscheidung eines Spielers abgewartet und die Turnierleitung zur Zeitnahme gerufen wurde, hat der Spieler noch 50 Sekunden Zeit für seine Entscheidung. Anschließend wird ein 10 Sekunden Countdown herunter gezählt und die Hand danach für „tot“ erklärt. Hat der Spieler nicht vor Ablauf des Countdowns agiert, ist seine Hand automatisch tot. Es obliegt der Turnierleitung, diese Zeitspanne zu reduzieren.


28. Rabbit Hunting
RABBIT-HUNTING ist während eines Turniers nicht gestattet.

 

29. „Am Platz“-Regel, „First Card of the deck“-Regel
Ein Spieler muss auf seinem zugewiesenen Platz sein, sobald alle Spieler ihre Karten erhalten haben, andernfalls ist seine ausgeteilte Hand tot/vernichtet und er darf diese nicht anschauen. Ein Spieler muss an seinem zugewiesenen Platz sein, um das Recht zu haben, die Turnierleitung zur Zeitnahme zu rufen. Siehe dazu Regel 27. Am zugewiesenen Platz sein bedeutet innerhalb der Reichweite des Stuhles sitzend.

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30. Laufende Hand
Ein Spieler darf seinen Platz nicht verlassen, solange seine Hand noch aktiv ist. Foldet ein Spieler,
indem er den Tisch verlässt, obwohl er noch nicht an der Reihe ist, führt dies zu einem Penalty.


31. Dead Button
Im Turnier gilt die Dead Button-Regel.


32. Den Blind vorsätzlich verpassen
Verpasst ein Spieler absichtlich den Blind, wenn er von einem aufgelösten Tisch an einen neuen Tisch versetzt wird, ist er durch die Turnierleitung entsprechend zu bestrafen.


33. Buttonregel im Heads Up
Im Heads Up ist der Small Blind gleichzeitig der Button und muss in der ersten Setzrunde als Erster agieren. In allen folgenden Setzrunden muss der Big Blind als Erster agieren. Der Button ist zu Beginn des Heads Up ggf. so zu verändern, dass der Big Blind nicht zweimal in Folge als Big Blind agieren muss.


34. Misdeal
In Flop-Varianten sind unter anderem die folgenden Situationen Misdeals:
ï‚· Eine der ersten beiden Karten, die ausgeteilt werden, ist sichtbar.
ï‚· Zwei oder mehr Karten sind sichtbar oder lagen im Kartenstapel verkehrt herum.
ï‚· Die erste Karte wird dem falschen Spieler ausgeteilt.
ï‚· Karten werden an einen Platz verteilt, der keine Karten erhalten durfte.
ï‚· Ein Spieler, der Karten erhalten haben müsste, hat diese nicht bekommen.
Am Button können Spieler zwei aufeinanderfolgende Karten ausgeteilt bekommen. Bei einem Misdeal wird die gleiche Hand wiederholt mit den gleichen Spielern und den gleichen Blinds und sie gilt als die gleiche Hand bezüglich Spielern mit Penalties. Hat bereits „substantial Action“ in einer ausgeteilten Hand stattgefunden, kann die Hand nicht mehr als Misdeal deklariert werden, sondern ist fortzusetzen (siehe Regel 35).


35. Substantial Action
Substantial Action ist wie folgt definiert:
A) zwei aufeinander folgende Aktionen von Spielern haben stattgefunden, von denen mindestens eine eine Bet oder ein call sein muss (also zwei Aktionen, die nicht zwei Checks oder zwei folds
sind), oder
B) drei beliebige Aktionen (check, Bet, Raise, call oder fold).


36. Vier Karten Flop
Wird ein Flop mit vier (statt drei) Karten verteilt, unabhängig davon ob diese bereits umgedreht wurden, hat der Dealer diese vier Karten erneut verdeckt zu mischen. Die Turnierleitung wird dann aus diesen vier Karten eine Karte ziehen, die dann zur (nächsten) Burn-Karte wird, während die anderen drei Karten den Flop bilden.


37. Mündliche Annoncierung einer Aktion / Aktionsreihenfolge
A) Die Spieler haben in der vorgegebenen Reihenfolge zu agieren. Die mündliche Annoncierung einer Aktion ist für den Spieler, der an der Reihe ist, bindend. Chips, die von dem Spieler, der an der Reihe ist, in den Pot gelegt werden, müssen im Pot verbleiben. Ein „undercall“ (weniger Chips in den Pot legen als der Call-Betrag) ist ein Call, wenn nur ein Spieler gesetzt hat oder im Heads Up. Bei dieser Regel gilt vor dem Flop der Big Blind als erster Einsatz.

B) Spieler sind angehalten zu warten, bis der genaue Setz-Betrag feststeht. Die Ansage einer Erhöhung genügt noch nicht.


38. Aktion außer der Reihenfolge (OOT)
A) Eine Aktion, die ein Spieler außer der Reihenfolge tätigt, bleibt bindend, wenn sich die Situation bis zu dem Spieler, der vorzeitig agiert hat, nicht verändert. Ein Check, ein Call oder ein Fold verändern die Situation nicht. Verändert sich die Situation, ist die Aktion, die außer der Reihenfolge deklariert wurde, nicht mehr bindend. Sobald dieser Spieler nun an der Reihe ist, hat er alle
Optionen zu einem Call, Raise oder Fold. Ein Fold außer der Reihenfolge ist hingegen immer bindend.
B) Wird ein Spieler übergangen, muss er sich frühestmöglich melden. Ist eine angemessene Zeit vergangen und „substantial Action“ (siehe Regel 35) erfolgt, ist die OOT-Aktion bindend und der Floorman entscheidet über die übergangene Hand.


39. Durchführung eines Calls
Standardmässiges Callen bedeutet. Call annoncieren
Chips entsprechend dem Call-Betrag in den Pot bringen Ohne Ansage einen Overchip setzen, Mehrere Chips setzen, welche als Call gelten (siehe Multiple Chip – Regel 43). Nicht standardmässiges Callen bedeutet, einen oder sehr wenige Chips zu setzen im Vergleich zum Call-Betrag.


40. Durchführung eines Raises
In No-Limit- oder Pot-Limit-Varianten ist ein Raise in folgenden drei Varianten zulässig:

- Der gesamte Betrag wird in einem Zug in den Pot befördert.
- Der Betrag wird zunächst mündlich annonciert und wird dann in den Pot befördert.
- Es wird zuerst mündlich ein Raise annonciert, dann der exakte Betrag für den Call platziert und in einem dritten Schritt der Betrag für das Raise in einem Zug in den Pot gelegt. Es muss der exakte Betrag für den Call platziert werden, ansonsten wird dies als Minimalerhöhung eingestuft. Es ist
allein die Verantwortung des agierenden Spielers seine Intension eindeutig klar zu machen.


41. Raises
A) Ein Raise muss mindestens die Größe der letzten Bet oder des letzten Raises, der Setzrunde haben. Erhöht der Spieler, der ein Raise spielt, irrtümlich um mindestens 50% oder mehr der letzten Bet aber um weniger als das Minimum-Raise, muss er ein volles Minimum-Raise tätigen. Dieses Raise muss exakt das Minimum-Raise sein (Ausnahme gem. Regel 43).
B) In No-Limit- und Pot-Limit-Varianten wird durch ein All In eines Spielers, der mit seinem All In weniger als das Minimum-Raise erreicht, die Setzrunde für die Spieler, die bereits agieren konnten, nicht wieder eröffnet. Diese können ggf. nur den Betrag auffüllen. Im Limit-Spielen muss der AllIn-Satz 50% eines vollständigen Raises sein, um die Setzrunde wieder zu eröffnen.


42. Bets mit einem großen Chip
Immer wenn eine Aktion mit einem einzigen Chip erfolgt, der einen größeren Wert hat als für die Aktion notwendig ist, wird dies als Call bewertet. Es sei denn, es wurde vorher mündlich ein Raise angekündigt. Diese mündliche Ankündigung muss erfolgen, bevor der einzelne Chip den Tisch
berührt hat. Wenn eine Raise angekündigt wurde ohne einen Betrag zu nennen, ist das Raise das erlaubte Maximum für diesen Chip. Wenn es vor der Aktion keinen Bet gibt, ist das Platzieren des Chips ohne mündliche Ankündigung ein Bet in der Höhe des Chipwertes.


43. Bets mit mehreren Chips
Ohne mündliche Ankündigung ist das Platzieren von mehreren Chips, deren Wert über den zu callenden Betrag hinausgeht, dann ein Call, wenn es nicht einen Chip gibt nach dessen Abzug der Call-Betrag nicht erreicht wird. Ein Beispiel: Preflop, Blinds sind 200/400; Spieler A Raise auf 1‘200 (ein Raise um 800); Spieler B legt zwei Chips a 1000 ohne mündliche Ankündigung in den Pot. Dies ist ein Call, da das Entfernen eines Chips den zu callenden Betrag von 1‘200 nicht erreicht
hätte. Kann hingegen ein Chips herausgenommen werden und die restlichen Chips ergeben den Call-Betrag oder mehr, dann greift die 50%-Regel (Siehe Regel 41).


44. Bereits gesetzte Chips, welche noch im Setzbereich liegen
Chips welche in der aktuellen Spielrunde bereits gesetzt wurden, beeinflussen die Entscheidung ob die Aktion eines Spielers als Call oder Raise gewertet wird. Diese werden mit den zusätzlich gesetzten Chips so behandelt als wären sie gleichzeitig (in einem Zug) gesetzt worden.


45. Anzahl der erlaubten Raises
Es gibt keine Begrenzung der Anzahl von Raises in No-Limit- und Pot-Limit-Varianten. In Limit-Varianten gibt es eine Begrenzung der Raises auf 3, auch wenn ein Pot im Heads-Up ausgespielt wird, solange bis das Turnier auf zwei Spieler reduziert worden ist.


46. Akzeptierte Aktion
Es ist in der Verantwortung des callenden Spielers den korrekten Betrag eines gegnerischen Bets zu bestimmen, unabhängig davon was der Dealer oder ein Spieler verbal angeben. Auch wenn ein callender Spieler den Dealer zum Zählen des Betrages auffordert und einen nicht korrekten Betrag genannt bekommt, trägt der callende Spieler dennoch die volle Verantwortung für seine Aktion und
muss ggf. den richtigen Betrag erbringen.


47. Potgrösse
Nur in Potlimit-Spielen wird Auskunft über die Potgrösse gegeben. Der Dealer darf in Limit oder Nolimit-Spielen darüber keine Angaben machen. Eine Annonce „Ich biete Pot“ ist unzulässig und wird als Minimum-Bet behandelt.


48. String Bets und Raises
Die Dealer sind dafür zuständig, String Bets zurückzuweisen und Raises verbal zu bestätigen.

 

49. Nicht standardisierte und unklare Bets
Spieler, die nicht standardisierte Ausdrücke oder Gesten für ihre Deklarationen benutzen, tun dies auf eigene Gefahr. Diese können anders interpretiert werden als vom Spieler gewollt. Insbesondere immer dann, wenn die Größe eines Satzes verschiedene Interpretationen erlaubt, ist die zu wählen, welche dem kleinstmöglichen Satz entspricht. Beispiel. „Bet, fünf.“ Wenn unklar ist ob 500 oder
5000 gemeint ist, wird der Satz als 500 interpretiert.


50. Unkorrekte Folds
Alle Folds, die vor Ende der letzten Betting-Runde erfolgen, sei es nach einem Check, wenn der Spieler an der Reihe ist, oder generell außer der Reihe, sind verbindlich. Sie können ein Penalty nach sich ziehen, da sie unkorrekt erfolgen.


51. Bedingte mündliche Aussagen
Bedingte mündliche Erklärungen, die sich auf zukünftige Aktionen beziehen, sind unkorrekt und nicht erwünscht. Sie können, ggf. durch die Turnierleitung als bindend entschieden werden und können ebenso ein Penalty nach sich ziehen. Ein Beispiel. „Wenn Du setzt, Raise ich.“

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52. Zählen der gegnerischen Chips
Die Spieler dürfen eine ungefähre Schätzung des gegnerischen Chipcounts verlangen (Siehe Regel 24). Bei einem All In dürfen sie einen genaueren Chipcount verlangen. Der Spieler muss nicht selber zählen. An seiner Stelle zählt der Dealer (Siehe Regel 46).


53. OverBetting wegen Chipwechsel
Das Setzverhalten soll eindeutig sein. Ein OverBetting, um dem Dealer das Wechseln zu erleichtern, ist untersagt. Beispiel: Bet 325, der zweite Spieler setzt einen 500- und einen 25-Chip (200 Change erwartet). Aufgrund der 50%-Regel ist dies ein Raise auf 650.


54. All In mit versteckten Chips
Ist ein Spieler All In und werden nach dem Call eines anderen Spielers versteckte Chips gefunden, dann wird die Situation vom Floorman nach Regel 46 beurteilt. Sind die Chips nach Regel 46 nicht im Spiel, dann gewinnt er nur die gezeigten Chips vom anderen Spieler. Sollte er verlieren, dann verliert er auch die versteckten Chips, solange der Gegner mehr Chips hatte.


55. Transportieren von Turnierchips
Kein Spieler darf Turnierchips so halten oder transportieren, dass sie nicht sichtbar sind. Ein Spieler der dies tut, kann seine verdeckt transportierten Chips verlieren oder sogar vom Turnier disqualifiziert werden. Die eingezogenen Chips werden aus dem Turnier genommen.


56. Unabsichtlich eingezogene Hände / Tote Hände
Der Spieler muss seine Hand zu jeder Zeit selbst schützen. Zieht der Dealer eine Hand unabsichtlich ein oder erklärt sie für tot, hat der Spieler weder das Recht die Hand noch die bereits gesetzten Chips zurückzuerhalten. Nur wenn der Spieler ein Bet oder ein Raise getätigt hat, dass noch nicht gecallt wurde, erhält er den nicht gecallten Betrag an Chips zurück.


57. Strafen und Disqualifikation
A) Eine Strafe kann ausgesprochen werden:
wenn ein Spieler seine Karten zeigt während die Hand noch nicht abgeschlossen ist seine Karten vom Tisch wirft, die one-player-to-a-hand Regel verletzt oder sich vergleichbare Vorfälle ereignen. Strafen sind zu verhängen bei Softplay, Betrug, ungehörigem Benehmen und Beschimpfungen.
B) Penalty Optionen sind unter anderem:
Mündliche Verwarnung, Disqualifikation (Die Chips eines disqualifizieren Spielers werden eingezogen), Aussprechen von „missed hand“-Strafen
Die Turnierleitung kann eine Ein-Hand-Strafe oder 1-, 2-, 3- oder 4-Runden Strafen aussprechen. Wiederholungen werden durch steigende Strafmaßnahmen eskaliert. Außer bei der „Eine-Hand-Strafe“ werden „missed-hand-Strafen“ wie folgt berechnet. Der Bestrafte verpasst eine Hand für jeden Spieler am Tisch (inklusive ihm selbst) multipliziert mit den Runden, die in der Strafe ausgesprochen wurden. ährend der Strafe hat der Bestrafte den Tisch zu verlassen,
es wird ihm aber eine Hand ausgeteilt. Blinds und Antes werden bezahlt.


58. Keine Offenlegung von Informationen
Spieler dürfen zu keiner Zeit:
Informationen über gefoldete oder noch im Spiel befindliche Karten preisgeben,

Das laufende Spiel beurteilen oder kritisieren Hypothesen über eine nicht aufgedeckte Hand verlautbaren. Die „One-player-to-a-hand-Regel“ ist einzuhalten. Diese Regel verbietet anderen Spielern oder

Zuschauern eine Hand zu zeigen oder mit diesen eine Strategie zu diskutieren.


59. Öffnen der Karten und korrektes Folden
Ein Spieler der seine Karten zeigt bevor alle Aktionen der laufenden Hand abgeschlossen sind, kann ein Penalty erhalten. Seine aktuelle Hand ist jedoch nicht tot. Die Strafe beginnt erst mit dem Ende der laufenden Hand. Beim Folden sollen die Karten verdeckt weggeworfen werden. Zeigen oder hohes Wegwerfen ist nicht erlaubt.


60. Ethisches Benehmen
Poker ist ein Individualspiel. Softplay, das Schonen von bestimmten anderen Spielern, zieht Strafen nach sich. Das Zuspielen von Chips oder andere Formen von Zusammenarbeit haben immer die Disqualifikation zur Folge.


61. Verstoß gegen die Poker-Etiquette
Wiederholte Verstöße gegen die Etikette werden von Turniermitarbeitern mit Strafen belegt. Dazu zählen – jedoch nicht ausschließlich – das unnötige Berühren von Karten oder der Chips anderer Spieler, Spielverzögerungen, wiederholtes Agieren außer der Reihe, das unruhige Spielen mit den
eigenen Chips (Splashing), absichtliches Setzen außerhalb der Reichweite des Dealers oder übermäßiges Reden. Außerdem werden bestraft: ausgelassenes, theatralisches Feiern, unangemessenes Verhalten sowie physische Aktivitäten wie Gesten oder Gebaren. Zu den Verstößen zählen ferner beleidigende Aussagen über den Spielstil anderer Spieler und/oder das Beschimpfen anderer Spieler wegen deren Spielweise im Turnier.


62.Fair-Plays
Die Spielleitung behält sich das Recht vor, Veranstaltungen abzusagen oder sie im Sinne des Fair-Plays zu ändern.

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